Categories:

Einer der größten bedrohungen der Neuzeit ist der digitale Daten-Tod. Er bedroht unsere Gesellschaft und Kultur. Die Ursache lauert in den digitalen Speichermedien.

Von der Datasette über die Floppydisk zur SSD Technik. Eine Entwicklungs-Revolution innerhalb von 40 Jahren. Ganz zu schweigen von der digitalen Entwicklung in der Prozessortechnologie. Die digitale Technik schreitet dermaßen schnell voran das einem der Atem stockt. Jedes Jahr ein neues Smartphone mit noch besserer Technik und noch mehr Features. Computer, Handys, Scanner, Kameras, alle Erzeugen Unmengen an Daten.

Hier mal eine Zahl, im Jahr 2025 schätzt man das Datenvolumen weltweit auf 175 Zettabyte, 2018 waren das gerade mal 33 Zettabyte. Die Migration der Daten auf die neueste und schnellste Datenträger-Technologie ist unumgänglich. Die Gefahr besteht darin, nicht mehr alle Daten in einem Entwicklungszyklus migrieren zu können. Die Gefahr ist real, bedenkt man das exorbitante Wachstum der Daten, könnte dies schneller der Fall sein als wir uns das jetzt vorstellen können. Damit würde unweigerlich ein Verlust unserer Geschichte und damit der Verlust der Identität einer ganzen Generation verloren gehen.

Ein kleines Beispiel soll das verdeutlichen. Wir kennen doch alle alte Familien-Fotoalben auf der Oma und Opa zu sehen sind, vielleicht sogar deren Eltern, Kinder und Enkel. Das sind historische Zeitzeugen die eine ganze Familienchronik darstellen können. Meist vergilben diese in Schubladen und Kartons. Sind über Generationen weitergegeben worden und existieren heute immer noch. Wie ist das mit den digitalen Medien? Heute existieren hunderte oder tausende Fotos auf Cloudspeichern, Festplatten, SSD-Karten, Handyspeichern etc..

Wenn diese Daten in ihrem Lebenszyklus nicht  ständig migriert und gesichert werden sind sie unweigerlich verloren. Der sogenannte Daten-Tod tritt ein.

Leider trifft das auf so ziemlich alle digitale Daten zu. Deshalb werden immer mehr digitale Daten auf Mikrofilm ausgelagert. Viele historische Dokumente und Bücher die für national bedeutsam erachtet werden sind auf Millionen von Metern Mikrofilm gespeichert und tief unter der Erde Atombombensicher gelagert. Schon jetzt werden hier über 600 Millionen Dokumente auf Mikrofilm gelagert. Die Langzeiterfahrung mit Filmmaterial geht von einer Haltbarkeit von 400 Jahren aus. Das älteste Foto ist von 1826 und existiert noch heute. Ob das digitale Datenträger schaffen können ist fraglich. Es lebe der Mikrofilm…

Comments are closed